Dies ist eine alte Arbeitsanweisung für eine Hausarbeit. Stellen Sie sich vor, Sie müssten diese Hausarbeit schreiben. Als erstes würden Sie sich (hoffentlich) mit dem Vokabular der beigelegten Information auseinandersetzen. Machen Sie eine Liste mit wichtigen Vokabeln und tragen Sie sie in das erste Textfeld ein. Vergleich Sie dann Ihre Antwort mit der Modellantwort. Tragen Sie diese Vokabel auch in Ihr Vokabelheft ein, schlagen Sie sie nach und denken Sie dabei an Wortfamilien, die dabei nützlich sind!

Schreiben Sie einen Kommentar zum Thema "Spielen kulturelle Unterschiede eine Rolle in er globalisierten Wirtschaft?"
Die unten genannten Aspekte dienen als Denkanstoß und Hilfe.

 
Kulturelle Unterschiede in der Kommunikation


Welche Rolle spielen kulturbedingte Unterschiede in der globalisierten Wirtschaft? Folgen die Unterschiede einer bestimmten Systematik und wie kann man mit diesen oft subtilen Unterschieden, den "verborgenen Signalen" (hidden differences), in der Kommunikation umgehen?
Hier einige Anhaltspunkte und Beispiele für kulturelle Unterschiede:


•Für viele Asiaten, aber auch Geschäftsleute aus dem Nahen Osten, gilt der Satz: "Geschäfte kann man nur mit Freunden machen". Geschäftsbeziehungen sind in erster Linie Beziehungen zwischen Personen. Sie dienen dem Interesse aller beteiligten Parteien und sind nicht auf sofortigen und einmaligen Nutzen, sondern auf längere Sicht angelegt.


•Für die meisten "Westler" gilt dagegen: Geschäftliches und Privates sind strikt zu trennen. Eine Freundschaft kann sich aus einer geschäfltichen Beziehung ergeben, aber erst am Ende einer längeren Kette von Begegnungen.


•Genauso wichtig wie die persönliche Beziehung für das Gelingen einer Geschäftsbeziehung ist im asiatischen Modell - Entsprechendes gilt auch für die Geschäftskulturen des Nahen Ostens und Lateinamerikas - die Etablierung eines Systems wechselseitiger Verpflichtungen (Leistungen und Gegenleistungen), und zwar als Voraussetzung für jegliche weitere Kommunikation. Daher muss dieses System zu Beginn einer Geschäftsbeziehung eingerichtet werden und nicht, wie im Westen, erst am Ende einer Kette von Begegnungen.


•Derartige wechselseitige Verpflichtungen sind natürlich auch im Westen bekannt, doch schnell schrillen hier die ethischen Alarmglocken, denn das westliche Modell ist das einer rigorosen und kategorialen Ethik, die keine Ausnahmen zuläßt.
Dem steht in anderen Geschäftskulturen eine flexible und situative Ethik des "Es-kommt-auf-die-Umstände-an" gegenüber.


•Es stehen sich also zwei im Prinzip unvereinbare Werte gegenüber: das kategoriale westliche Autonomiestreben und das asiatische System wechselseitiger (freiwillig eingegangener!) Abhängigkeiten.


•Deutschen fällt es bei Geschäftskontakten häufig schwer, Rangunterschiede richtig zu erkennen. In Situationen, in denen gedolmetscht wird, wendet man sich dann intuitiv oft an den Dolmetscher, weil in Deutschland in der Regel derjenige am meisten redet, der am meisten "zu sagen" hat.


•In Asien kann es mit der Verteilung der wahren Macht eben ganz anders sein: Mächtig sind oft diejenigen, die am längsten schweigen.


•Deutsche legen darauf Wert, dass der andere ein autonomes Wesen ist, das nicht auf die Fürsorge und Hilfsbereitschaft des noch unbekannten Partners angewiesen ist, denn Fürsorge anzunehmen, bedeutet ja, sich in Abhägigkeit zu begeben.


•Falls die eigenen und die Regeln des anderen nicht miteinander vereinbar sind, sollten vorsichtig gemeinsame Regeln des Umgangs ausgehandelt werden, alllerdings immer eingedenk der Tatsache, dass Angehörige von High-Context-Kulturen (Kommunikationsstil, in dem sehr vieles indirekt oder durch non-verbale Signale ausgedrückt wird) es nicht gewohnt sind, "offene", "klärende" oder "konfliktorientierte" Gespräche zu führen, sondern Konflikte eher durch Vermeidung zu lösen.