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Fortsetzung des Textes "Schweiz", es geht dabei um Globalisierung

Reformen mit beschränkter Haftung

Solche Sicherheitsnetze propagiert die Weltbank allerdings bereits seit 1990. Sie blieben meistens auf dem Papier. Viele Unternehmer glauben zudem, in den existierenden sozialen Sicherheitsnetzen zu ersticken. Im Sommer 2000 behauptete Baron Daniel Janssen, Vorstandsmitglied des European Business Roundtable (ERT), es gelte, die Macht des Staates und des öffentlichen Sektors durch Privatisierung und Deregulierung zu verkleinern. Trotz Seattle wiederholte er damit Wort für Wort die Agenda, die der ERT seit Mitte der Achtzigerjahre verfolgt (der ERT ist die mächtigste Wirtschaftslobby der EU, der auch Nestlé und ABB angehören).

 

Gleichwohl hat die Wirtschaft keine Mühe damit, die Armut in der Dritten Welt zu beklagen und den Ruf nach sozialen Sicherheitsnetzen zu unterstützen - solange damit keine Verpflichtungen verbunden sind. Viele Grosskonzerne drängten im Herbst 2000 darauf, den Global Compact der Uno zu unterzeichnen, mit welchem Uno-Generalsekretär Kofi Annan die Profiteure der Globalisierung sozial und ökologisch in die Pflicht zu nehmen hofft. Die International Chamber of Commerce hatte jedoch klargemacht, dass die Wirtschaft die Absichtserklärung nur unterstütze, wenn diese keine verbindlichen Vorschriften enthalte.

 

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Für die sachte Reform, mit welcher die Weltenlenker auf den Rückschlag der Globalisierungsidee zu reagieren versprechen, suchen sie den Dialog mit den "vernünftigen" Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs). Gleichzeitig kritisieren allerdings die Global Players die "Frechheit" der NGOs, gegen Regierungen aufzutreten, die durch Wahlen legitimiert seien. Dagegen habe niemand die NGOs gewählt, auch nicht diejenigen, deren Interessen sie angeblich verträten.

Auf Einladung des Cordell-Hull-Instituts in Washington diskutierten Handelsdiplomaten und Geschäftsleute, wie die NGOs delegitimiert werden könnten. In den USA werden sie normalerweise durch Stiftungen finanziell unterstützt. Falls man diese Stiftungen dazu bringen könne, die Finanzierung einzustellen, so die Meinung der Gesprächsrunde, müssten die Opponenten ihre Tätigkeit aufgeben. Ein weiterer Vorschlag war, für die NGOs unwichtigere Sandkasten zum Spielen zu suchen, zum Beispiel die Internationale Arbeitsorganisation der Uno, die keine Macht hat, die Arbeitskonventionen durchzusetzen. In Grossbritannien schlug das Foreign Policy Center (ein Think Tank der Regierung) vor, den NGOs Verhaltensregeln vorzuschreiben. Zudem solle eine Aufsichtsbehörde die Organisationen zertifizieren. So könnten unerwünschte Vereinigungen ausgeschlossen werden. Freiwillige Verhaltenskodexe und Zertifizierungen für Organisationen, die Spenden sammeln, gibt es allerdings schon heute. Die Sicherheitsdienste der USA und Kanadas begannen schliesslich, Archive über NGO-Mitglieder anzulegen. Der kanadische Staatssicherheitsdienst publizierte im August 2000 seine ersten Erkenntnisse im Internet. Andere politische Polizeien dürften ebenfalls an der Arbeit sein.

 

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Legitimationsproblem für Parlamente

Die Global Players stellen die Legitimationsfrage jedoch falsch: In Demokratien darf jede Gruppe versuchen, den Gang der Regierungsgeschäfte zu beeinflussen. Wenn die Geschäftswelt die Legitimation der NGOs anzweifelt, übersieht sie, dass jedes Grossunternehmen ganz selbstverständlich beansprucht, Zugang zur Regierung zu haben. Wesentliche Entscheidungen der permanenten Liberalisierung haben Unternehmerlobbys den Regierungen ja weit gehend diktiert. Trotzdem werden Unternehmer nicht durch ihre Belegschaften gewählt.

Richtig ist hingegen, dass sich die Parlamente Sorgen machen müssten. Vorderhand agieren die Regierungen nämlich auf internationaler Ebene, ohne durch ihre Parlamente effektiv kontrolliert werden zu können. Den Parlamenten bleibt dann in der Regel nichts anderes übrig, als Verhandlungsresultate von oft mehreren Tausend Seiten in globo anzunehmen oder zu verwerfen. Zu oft sind internationale Verträge eine Veranstaltung der Exekutiven, ohne wirkliche Checks und Balances durch die Legislativen. Mitglieder der schweizerischen Bundesversammlung sind zum Beispiel in wachsendem Masse frustriert, wenn ihnen die Verwaltung sagt, zu diesem oder jenem wichtigen internationalen Geschäft seien zwar Vertreter der NGOs und der Wirtschaft konsultiert worden, die Parlamentarier sich aber aus den Medien informieren müssen oder post festum zur Akklamation gebeten werden.

 

* Peter Niggli ist Geschäftsleiter der entwicklungspolitischen Arbeitsgemeinschaft Swissaid/Fastenopfer/Brot für alle/Helvetas/Caritas.

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